Symptomatik
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Symptomatik
Die gesunde Harnblase beherrscht zwei Funktionen, den Urin zu speichern und zu bestimmten Zeiten zu entleeren. Besteht eine Störung der nervalen Versorgung von Harnblase und des Beckenbodens sind die möglichen Symptome sehr vielfältig. Dies führt häufig zu erheblichen Verzögerungen bei der richtigen Diagnosestellung und Therapieempfehlung.
Typischerweise kommt es zu einem plötzlichen und ständig bestehenden Harndrang mit teils unwillkürlichen Urinverlusten („Harninkontinenz“). Eine zusätzliche Beeinträchtigung der Darmfunktion wird bei ungefähr der Hälfte unserer Patienten bemerkt. Eine Entleerungsstörung der Harnblase bleibt häufig lange unbemerkt, führt aber im Verlauf beispielsweise zu Harnwegsinfektionen bis hin zur Bildung von Harnsteinen in der Blase.
Häufige Beschwerden:
Plötzlicher Harndrang
Eine gesteigerte Sensibilität oder Hyperaktivität der Harnblase kann zu plötzlich auftretendem, teils nicht unterdrückbarem Harndrang führen. In der Folge kann es auch zu einer Harninkontinenz kommen, die sozial isolierend sein kann und die Lebensqualität der betroffenen Patienten erheblich einschränkt.
Rezidivierende Harnwegsinfekte
Sollte es zu Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen, übel riechendem Urin oder gar einer neu aufgetretenen Harninkontinenz kommen, sollte eine rasche Urindiagnostik erfolgen. Vor allem bei Patienten mit neurogener Harnblasenfunktionsstörungen wird eine konsequente mikrobiologische Untersuchung des Urins mittels Urinkultur empfohlen.
Eine in die Nieren aufsteigende Harnwegsinfektion („Nierenbeckenentzündung“) bewirkt in der Regel ein schweres Krankheitsgefühl und Fieber. Hier ist eine sofortige ärztliche Beratung erforderlich. Viele Blasenentzündungen und damit auch die Einnahme von Antibiotika lassen sich durch konservative Maßnahmen vermeiden. Bei nicht-symptomatischer Harnwegsinfektion muss sehr streng geprüft werden, ob eine antibiotische Therapie überhaupt von Nöten ist.
Häufiges Wasserlassen
Häufiges Wasserlassen ist ein sehr verbreitetes Symptom, welches zum Beispiel bei einer überaktiven Harnblase oder eine Harnblasenentleerungsstörung auftreten kann. Diagnostik und Therapie können sehr unterschiedlich sein und sind abhängig von der zu Grunde liegenden Erkrankung. Insbesondere das nächtliche Wasserlassen führt zu Schlafstörungen und kann zu Einschränkungen der Lebensqualität führen.
Restharn
Eine Harnblasenentleerungsstörung kann aufgrund einer Schwäche des Blasenmuskels, einer neurologischen Erkrankung oder aber einer Enge im Bereich der Harnröhre auftreten. Wird die Harnblase nicht regelmäßig entleert, kann es zu häufigen Harnwegsinfektionen kommen.
Verstopfung (Obstipation)
Bei nervalen Störungen der Harnblasenfunktion besteht häufig auch eine verringerte Darmaktivität. Die hieraus resultierende Obstipationsneigung kann zu Schmerzen, erschwertem Stuhlgang bis hin zu einem Stuhlverhalt und verstärkten Blasenbeschwerden führen.
Nierenfunktionsverlust
Bei wiederkehrenden Harnwegsinfektionen und/oder zu hohen Druckverhältnissen innerhalb der Harnblase kann es zu einer fortschreitenden Schädigung der Nieren kommen. Dies erfordert in der Regel eine lebenslange ärztliche Betreuung.