Behandlungsverfahren
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Periphere Leitungsblockaden
Einen besonderen Stellenwert besitzen in unserer Abteilung die peripheren Leitungsblockaden. Mit Hilfe dieser Blockadetechniken können bestimmte Regionen an Armen und Beinen einzeln betäubt werden. Diese Betäubungsverfahren kommen daher vorwiegend bei Operationen an Gelenken und Knochen des Bewegungsapparates zum Einsatz. Will man am Bein operieren, müssen in der Regel zwei Blockaden miteinander kombiniert werden. Selbst die Implantation von künstlichen Knie- oder Schultergelenken ist mit einer solchen Leitungsblockade problemlos möglich. Gerade ältere Patienten mit kreislaufschwächenden Vorerkrankungen profitieren von diesen Blockadetechniken, da diese nicht kreislaufbelastend sind.
Aber nicht nur die Risikominimierung spielt eine wichtige Rolle. Regionale Leitungsblockaden können in kontinuierlicher Form weit über die Operationsphase hinaus weitergeführt werden und sind damit ein nahezu ideales Instrument zur akuten Schmerzbehandlung. Für das optimale Operationsergebnis und damit unmittelbarer Benefit für den Patienten ist mit der kontinuierlichen regionalen Schmerzbehandlung eine frühzeitige und schmerzarme Bewegungs- und Übungstherapie möglich.
Da bei diesen Regionalanästhesieverfahren das Bewusstsein nicht ausgeschaltet ist, besteht für den Patienten während der Operation die Möglichkeit eines Dämmerschlafes (Sedierung).
Periphere Blockaden der oberen Extremität
Interskalenäre Plexusblockade
Indikation:
z. B. Oberarmbruch, Schulteroperationen (auch Implantation künstliches Schultergelenk = Schulter-TEP, AC-Sprengung, Schlüsselbeinbruch (nur äußeres Drittel)
Vertikale infraklavikuläre Plexusblockade (VIB)
Indikation:
z. B.: Oberarmbruch (ellenbogennah), Operationen am Ellenbogen, Unterarm, dem Handgelenk oder der Hand
Axilläre Plexusblockade (Plex. ax.)
Indikation:
z. B. Operationen am Ellenbogen,Unterarm, dem Handgelenk oder der Hand
Periphere Blockaden der unteren Extremität
Psoas Block (PC)
Indikation:
z. B.: Oberschenkelbruch (kniegelenksnah), Operationen am offenem Kniegelenk (Kreuzband-Ersatz, Implantation künstliches Kniegelenk = Knie-TEP)
Um eine vollständige Betäubung des gesamten Beines zu erreichen, muss dieser Block mit einem Ischiadicus Block kombiniert werden
Femoralis Block
Indikation:
z. B.: Kniegelenksspiegelung (Arthroskopie des Kniegelenks), Probeentnahmen von Muskel und Knochengewebe
Um eine vollständige Betäubung des gesamten Beines zu erreichen, muss dieser Block mit einem Ischiadicus Block kombiniert werden
Ischiadicus Block
Indikation:
z. B.: Umstellungsoperationen am Unterschenkel, Unterschenkelbruch, Operationen am Sprunggelenk
Um eine vollständige Betäubung des gesamten Beines zu erreichen muss dieser Block mit einem Femoralis Block oder Psoas Block kombiniert werden
Distaler Ischiadicus Block
Indikation:
z. B.: Operationen am Vorfuß oder den Zehen (Hammerzehe, Hallux-OP, Zehenamputationen), Achillessehnennaht