Neurogeriatrie
Inhalt Neurogeriatrie
Klinik für Neurogeriatrie der Neurologischen Universitätsklinik Ulm am RKU
Im Bereich Neurogeriatrie werden geriatrische Patienten mit neurologischen Erkrankungen im Rahmen einer multimodalen geriatrischen Frührehabilitation behandelt. Geriatrische Patienten zeichnen sich neben einem höheren Lebensalter unter anderem durch Multimorbidität und häufig auch durch kognitive Defizite oder vermehrte Pflegebedürftigkeit aus. Die ziele einer geriatrischen Behandlung sind breit gefächert und beziehen sich sowohl auf die psychische Gesundheit als auch auf funktionelle Kompetenzen der Erkrankten.
Sie berücksichtigt im Falle der geriatrischen Frührehabilitation neben rehabilitativen Therapieeinheiten auch eine engmaschige akut-medizinische neurologisch-geriatrische Behandlung. Die Klinik kann hier in Kooperation mit der Universitätsklinik für Neurologie ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten anbieten (unter anderem MRT- und CT- Bildgebung, Liquoranalytik, Elektroencephalographie, Elektroneuro- und myographie, kardiologische Diagnostik). Der Schwerpunkt der behandelten Erkrankungen liegt im Bereich der cerebrovaskulären und neurodegenerativen Erkrankungen (unter anderem Cerebrale Ischämie, Intracerebrale Blutung, Demenzerkrankungen, Parkinsonerkrankungen).
Ziel der Behandlung ist die Förderung der sozialen Teilhabe wie auch der Selbständigkeit der Patienten im Rahmen ihrer individuellen körperlichen, kognitiven und sozialen Ressourcen. Hierbei bieten wir insbesondere auch Patienten mit eingeschränkter kognitiver Leistungsfähigkeit, z.B. im Rahmen von Demenzerkrankungen, die Möglichkeit einer multimodalen Frührehabilitation an.
Um den speziellen Bedürfnissen von Patienten mit Demenz gerecht zu werden, wurde für die Neurogeriatrie ein Betreuungs- und Behandlungskonzept entwickelt, dem der Ansatz der Selbsterhaltungstherapie (SET) zugrunde liegt. Mit gezielten pflegerischen, therapeutischen und medizinischen Maßnahmen wird angestrebt, die Belastungen, die gerade bei kognitiv beeinträchtigten Patienten während des Krankenhausaufenthaltes entstehen, zu reduzieren. Hierzu werden z.B. zusätzliche Aktivitäten wie Kunsttherapie oder aktivierende pflegerische Maßnahmen angeboten.
Im Rahmen der Therapieeinheiten werden Ziele und Vorgehensweise an die individuellen Bedürfnisse, Möglichkeiten und Grenzen der Patienten angepasst. Besonders wichtig ist uns hierbei die funktionelle Besserung, die im Krankenhaus erreicht wurde, über den Krankenhausaufenthalt hinaus nachhaltig zu sichern. Dazu gehört insbesondere die Integration der Angehörigen und professionellen Betreuuer (z.B. Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen) in die Behandlung. Die Beratung bezieht sich nicht alleine auf die sozialen und rechtlichen Aspekte der Versorgung, sondern greift auch die Frage der Umgangsformen und der Tagesgestaltung der Betroffenen auf.
Nicht zuletzt werden auch die Bedürfnisse und Nöte der Angehörigen bei der Beratung berücksichtigt. Die Planung der weiteren Versorgung und der sozialen Teilhabe der Patienten nach Beendigung des stationären Aufenthaltes verstehen wir als wichtigen Teil unseres Behandlungsauftrages. Dadurch soll der stationäre Aufenthalt auch als Chance verstanden werden, das Leben von an Demenz erkrankten Menschen und deren Angehörigen im häuslichen Umfeld bestmöglich zu gestalten.
Dr. med. Susanne Lutz-Schuhbauer
Oberärztin
Neurogeriatrie Station N
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Casemanagement Neurologische Rehabilitation
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